„Man kann alles schaffen“

„Man kann alles schaffen“

„Man kann alles schaffen“

# Hoffnungsgeschichten

„Man kann alles schaffen“

Jeden Tag suchen Menschen Rat und Unterstützung beim Diakonischen Werk Dithmarschen. Nicht selten sind sie verzweifelt, beispielsweise weil Schulden ihr Leben erdrücken oder familiäre Probleme das Zusammenleben belasten, weil sie allein keinen Ausweg aus der Sucht finden oder vor Krieg und Elend im Heimatland geflohen sind. Unsere Mitarbeitenden helfen, wo und wie sie können – und in vielen Fällen können die Menschen wieder Hoffnung, Mut und Zuversicht schöpfen. Einige dieser Hoffnungsgeschichten wollen wir an dieser Stelle erzählen. 


Als 2015 der Bürgerkrieg in Syrien eskalierte, begann für Anas (heute 37) eine schwere Zeit: Sein Leben war nicht mehr sicher, und er machte sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft;  verließ Familie, Freunde und Bekannte, gab einen guten Job bei einer deutschen Firma auf.  Zwölf Tage war er unterwegs, bis er nach Deutschland kam, in die Nähe von Dresden. Das zuständige Bundesamt erkannte ihn schon nach kurzer Zeit als Flüchtling an. Anas  fühlte sich allein und nicht willkommen in seinem neuen Lebensumfeld und so zog er 2016 zu Angehörigen nach Dithmarschen.

Die Stadt Brunsbüttel gefiel ihm auf Anhieb. Jedoch gab es auch dort noch viele Herausforderungen, die bewältigt werden mussten. Besonders die deutsche Sprache machte ihm zu schaffen. Bei der Anmeldung beim Amt in Brunsbüttel lernte er den Integrationsbetreuer des Diakonischen Werkes kennen, der ihn bei behördlichen Angelegenheiten als Sprachmittler unterstützte. Die Kollegin aus der Migrationsberatung des Diakonischen Werkes unterstützte Anas bei der Suche nach einem geeigneten Sprachkurs. Sie war fortan sein Anlaufpunkt für Alltagsfragen sowie in behördlichen und aufenthaltsrechtlichen Angelegenheiten.

Nach einem Jahr beendete er erfolgreich seinen Sprachkurs. Das war nicht einfach für ihn, denn inzwischen mussten auch seine Eltern und seine Schwester aus Syrien flüchten und steckten lange Zeit in Griechenland unter schlechten Bedingungen fest. Die Sorge um sie war eine große Belastung für ihn und erschwerte das Erlernen einer neuen Sprache. Nachdem auch seine Familie glücklicherweise nach Dithmarschen kommen konnte, ging es für Anas schnell aufwärts. Die Mitarbeiterin der Migrationsberatung half bei der Ausbildungssuche, und im Jahr 2018 begann Anas eine Ausbildung als Anlagenmechaniker bei eine Brunsbütteler Firma. Er war der älteste Schüler und auch der Einzige mit einer Fluchtgeschichte in seiner Berufsschulklasse. Die Zwischenprüfung bestand er trotz allem als Klassenbester. Hilfreich dabei war die große Unterstützung seiner Lehrkräfte, seines Arbeitgebers und auch die Vermittlung durch das Diakonische Werk in einen Nachhilfekurs für Auszubildende mit Migrationshintergrund, um auch noch die letzten Sprachbarrieren zu überwinden. Und so bestand er Anfang 2022 erfolgreich seine Gesellenprüfung und hat seitdem eine Festanstellung in seiner Firma.

Inzwischen ist Anas deutscher Staatsbürger und konnte seine damalige Freundin und heutige Ehefrau mit Unterstützung der Migrationsberatung zu sich nach Brunsbüttel holen. Im nächsten Jahr erwartet die Familie ihr zweites Kind.

  Anas hat sein neues Zuhause in Brunsbüttel gefunden. Er fühlt sich wohl unter den Menschen dort und ist glücklich seine Familie bei sich zu haben. Er liebt seine Arbeit und ist allen Menschen in Deutschland sehr dankbar, die ihn auf seinem Lebensweg hier unterstützt haben. Für die Zukunft wünscht er sich Sicherheit und Gesundheit für seine Familie und sich beruflich weiterzuentwickeln und vielleicht auch die Meisterprüfung anzustreben. Sein Lebensmotto lautet: „Man kann alles schaffen, wenn man nicht aufgibt“.

Im Bild: Anas mit Yuliya Ivanchenko (Migrationsberaterin des Diakonischen Werkes Dithmarschen)

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